DDW
Hydraulisches, drehmoment-drehwinkelgesteuertes Anziehverfahren

Das hydraulische, drehmoment-drehwinkelgesteuerte Anziehverfahren misst indirekt die Längung der Schraube. Über die Gewindesteigung kann einem exakten Drehwinkel auch eine definierte Längenänderung der Verschraubung zugeordnet werden.
Dabei werden sowohl die Druckverformungen innerhalb der verspannten Teile, als auch die in den Trennflächen bis zur vollflächigen Anlage eintretenden elastischen und plastischen Verformungen gemessen. Allerdings kann diese Messung nur dann zur Bestimmung der Vorspannkraft genutzt werden, wenn der Drehwinkel auch wirklich in eine Längenänderung der Schraubverbindung umgesetzt wird. Aus diesem Grund muss sichergestellt werden, dass vor der Winkelmessung alle Trennfugen mit einem definierten Fügemoment exakt aufeinander liegen und die zu verspannenden Bauteile die erforderlichen Flächenpressungen aufnehmen können. Hier sind exakte Berechnungen unabdingbar. Das von HYTORC entwickelte hydraulische, drehmomentdrehwinkelgesteuerte Anziehverfahren überwacht nicht nur das Fügemoment und den Drehwinkel, sondern auch das Enddrehmoment. Erst wenn der erforderliche Drehwinkel und das Enddrehmoment im vorgegebenen Parameterfenster sind, bewertet das System den Anziehvorgang als korrekt abgeschlossen.
Eine weitere Steigerung der Genauigkeit wird erreicht, wenn die Schraubverbindung bis in den überelastischen Bereich angezogen wird. Dabei werden alle Prozessparameter von der Eco2TOUCH-Steuerung kontrolliert, dokumentiert und archiviert. Dieses Anziehverfahren eignet sich besonders bei Schraubverbindungen mit kurzen Klemmlängen und im Fertigungsprozess / Fertigungsstraßen. Es ist nur dort anzuwenden, wo Schraubverbindungen nach ISO4014, ISO4017 und ISO4762 in Gewindebohrungen (Sacklöcher) eingeschraubt werden. Darüber hinaus sind geeignete Schmiermittel vorzusehen, um ein Verreiben bzw. „Fressen“ zu verhindern.